Vorbotenphase:
Bereits einige Tage vor der Attacke kommt es bei ca. 1/3 der Patienten zu Vorboten wie Müdigkeit oder Überaktivität, verminderter Leistungsfähigkeit, Stimmungsschwankungen, Heißhunger, Durst, innerer Unruhe.
Migräne - Aura:
Ca. 10-15% der Patienten erleben eine Aura ca. 1 Stunde vor Beginn der Kopfschmerzen.
Diese Phase ist durch neurologische Störungen gekennzeichnet: Sehstörungen, Gefühls- und Wahrnehmungsstörungen, Sprachstörungen, Lähmungen. Am Häufigsten kommt es zu Sehstörungen, wie Flimmerbildern vor Augen oder Verschwommensehen, Zickzack-Linien, die sich kreisförmig um einen blinden Fleck herum ausbreiten. Gefühlsstörungen wie Kribbeln oder Lähmungen beginnen oft an den Fingerspitzen und können bis in die Schultern hoch ziehen.
Migräne - Schmerzphase:
Einseitig, pulsierender, pochender Schmerz meist vorne über und hinter den Augen, im Schläfenbereich. Die Schmerzen nehmen bei körperlicher Aktivität zu. Selbst das Bücken nach vorne löst höchst unangenehme Gefühle und Schmerzzunahmen aus.
Begleitsymptome: Übelkeit, Erbrechen, Licht-, Lärm- und Geruchsempfindlichkeit.
Die Dauer kann zwischen Stunden bis Tagen schwanken, nach der Migräneattacke sind die Patienten meist erschöpft und brauchen eine Phase der Erholung.
Migräne - Therapie:
Medikamentöse und nichtmedikamentöse Therapien stehen zur akuten Attackenbehandlung wie auch zur mehr ursächlich orientierten prophylaktischen Therapie zur Verfügung.
Die akute Attackenbehandlung hat zum Ziel möglichst rasch und nebenwirkungsarm Schmerzfreiheit zu erlangen. Dazu stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung, wie moderne Triptane, die durch eine kurzzeitige Verengung von Blutgefäßen die attackenauslösenden Mechanismen aufheben und Schmerzmittel, die vorübergehend die Schmerzen betäuben können. In jedem Fall kommt die nächste Attacke wie gewohnt
wieder.
Die prophylaktische oder Intervalltherapie hat zum Ziel, durch Beeinflussung der Entstehungsmechanismen im Gehirn die Häufigkeit, Intensität und Dauer der Migräneattacken deutlich zu vermindern.
Auf nichtmedikamentösem Wege stehen vor allem verschiedene Entspannungstechniken und die
Akupunktur im Vordergrund, die im schmerzfreien Intervall angewendet dazu führen, daß sich das Erregungsniveau des Gehirns langsamer aufschaukelt und damit die nächste Attacke verzögert wird bzw. es auch zum Ausbleiben der Attacke kommen kann.