Neurologische Erkrankungen

Formen:
Idiopathische Fazialisparese: Plötzlich auftretende, meist einseitige, inkomplette oder komplette Lähmung des N.Facialis. Die Ursache ist nicht erkennbar (Bell´sche Lähmung).
Periphere Fazialisparase: Innerhalb von Stunden bis Tagen sich entwickelnde Lähmung der Gesichtsmuskulatur. Die Ursache ist bekannt.
Ursachen:
Entzündungen, Infektionen (Herpes Zoster, Borreliose),Verletzungen, Stoffwechselstörungen, Kompression, Tumore (selten)
Symptome:
Fehlende Innervation der Gesichtsmuskulatur auf der betroffenen Seite (Gesichtshalbseitenlähmung), Fehlender Lidschluß, Herunterhängender Mundwinkel, Augenentzündungen, Sehstörungen, Gehörstörungen, Essprobleme
Diagnostik:
Klinische Untersuchung, Röntgen von Schädel und Felsenbein, Laboruntersuchung (Borreliose, Herpes Simplex Virus, Varizella Zoster Virus, FSME, HIV)
Evtl. zusätzlich:
CCT/MRT vom Felsenbein, Kleinhirnbrückenwinkel, Fazialiskanal, Pons , Doppler-Sonographie, Hirnstammreflexe , Liquoruntersuchung (Borrelien, HSV, Varizella Zoster, FSME, HIV, Mumps, Masern), Elektrische Funktionsdiagnostik (EMG, Elektroneuronographie, Nerve-Exciteability-Test)

Unter dem Nervenschmerz, der sog. Neuralgie, versteht man einen in Ruhe vorhandenen oder durch bestimmte Einflüsse hervorrufbaren Schmerz im Versorgungsgebiet oder Verlauf eines Nerven. Die Neuralgie wird meist nach dem betroffenen Nerv benannt. Die Neuralgien zählen zu den durch ein Nervenleiden hervorgerufenen Schmerzen, wobei es Übergänge zur sympathischen Reflexdystrophie (sog. Sudeck-Sxndrom), den Engpaßsyndromen (z.B. Karpaltunnelsyndrom) oder zum Deafferenzierungs- oder Phantomschmerz bestehen.

Ausgelöst werden Neuralgien in vielen Fällen durch Nervenverletzungen. Auch bei akutem oder chrischen Druck auf den Nerven können Nervenschmerzen ausgelöst werden. Ferner können Nerven auch durch arthrotische Veränderungen an der Wirbelsäule gereizt wreden. Auch in der Folge von Nervenerkrankungen oder Infektionen können Neuralgien auftreten (z.B. der Nervenschmerz nach einer Gürtelrose).

Die Zosterneuralgie (Gürtelrose) wird ausgelöst durch eine endogene Reinfektion mit dem Windpocken-Virus. Im Gegensatz zur Erstinfektion, bei der es zum klassischen Krankheitsbild der Windpocken mit dem bekannten Erscheinungsbild ohne jegliche Schmerzen kommt, treten bei der Reinfektion Tage vor den Hauterscheinungen heftige brennende Dauerschmerzen auf. Auch Schmerzen mit einschießender Komponente sind nicht ungewöhnlich.

Der akute Schub kann bis zu 6 Wochen anhalten, danach erfolgt der Übergang in eine chronische Verlaufsform. Die einschießende Komponente dauert oft nur wenige Sekunden.