Definition der Inkontinenz:
Mit dem Begriff "Inkontinenz" bezeichnet man das Unvermögen, Urin und/oder auch Stuhlgang bewusst und kontrolliert zurückzuhalten. Die Ursachen der Inkontinez sind Verletzungen (z.B. unter der Geburt), hormonelle Veränderungen, Erkrankungen oder schlichtweg muskuläre Schwäche.
Formen der Inkontinenz:
Es gibt sowohl bei der Harninkontinenz, als auch bei der Stuhlinkontinenz verschiedene Formen, die unterschiedliche Beschwerden aufweisen. Bei der Harninkontinenz werden Streßinkontinenz, Dranginkontinez, Überlaufinkontinenz und funktionelle Inkontinenz unterschieden. Die Stuhlinkontinenz kann als Überlaufinkontinenz, anorektale Inkontinenz oder neurogene Inkontinenz auftreten.
Häufigkeit der Inkontinenz:
Insgesamt leiden mehr als 7 Millionen Deutsche an Inkontinenz: 15 - 25% der Frauen zwischen 25 und 35 Jahren sowie bis zu 60% der älteren Fraun und 10% der Männer leiden an Harninkontinenz. Die Stuhlinkontinenz beträgt bei beiden Geschlechtern ca. 10%. Bis zum Jahr 2030 ist aufgrund der demografischen Alterung mit einer starken Zunahme der Inkontinenz zu rechnen.
Inkontinenz als Schicksal?
Inkontinenz ist nicht nur ein medizinisches Problem, sondern stellt eine erhebliche seelische Belastung dar. Viele betroffene Personen reagieren auf Inkontinenz mit Depression und Rückzug aus dem sozialen Leben.
Inkontinenz sollte keinesfalls als schicksalhaft hingenommen werden, da den meisten Patienten durch fachgerechte Behandlung geholfen werden kann.
Bei der
Streß-Inkontinenz stehen vor allem solche Behandlungsansätze im Mittelpunkt, die die Muskulatur von Beckenboden und Schließmuskel stärken. Am bekanntesten ist hier wohl das Beckenbodentraining, bei dem die Betroffenen spezielle Übungen erlernen, um die Haltemuskulatur des Beckens zu kräftigen. Etwa 70 - 80% der Betroffenen geht es durch die Therapie wesentlich besser als vorher, oder es stellt sich sogar eine vollständige Heilung ein. Bis dahin gilt es, beispielsweise durch anatomisch geformte Einlagen, das Austreten einiger Tropfen Urin bei Anstrengung zu kaschieren. Erst wenn dieses Therapiepaket nicht ausreicht, muß über eine Operation nachgedacht werden, um beispielsweise erschlaffte Bänder zu raffen oder die Blase und Gebärmutter etwas anzuheben.
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